Brunnenbau

Das „SOS Team- wir helfen“ setzte nach dem ersten Projekt der Fertigstellung des Schulbaus in Miheta seinen tatkräftigen Einsatz fort und teilte mit Pfarrer Katunda den Wunsch einen Dorfbrunnen für Miheta zu finanzieren. Es wurde zu Spenden aufgerufen, um einen Brunnenbau in Miheta zu ermöglichen.

Warum einen Brunnen bauen?

Die Situation vor Ort war folgende:
475 Kinder erreichten nach einem weiten Schulweg durstig in die Schule. Müde und noch durstiger mussten sie sich nach Unterrichtsende auf den Heimweg machen. Die Lehrer und Pfarrer Katunda wussten, wenn die Kinder zu Hause ankamen, konnten sie ihren Durst nicht löschen. Der Wasservorrat war leer! Ihre Eltern waren auf dem Feld und kamen erst abends heim. Es war Aufgabe der Kinder, Wasser zu schöpfen. Dazu mussten sie mit einem Kanister ca. 4 km bis zur nächsten Wasserstelle gehen. Mit dem gefüllten schweren Wasserbehälter ging es anschließend wieder über einen hügeligen Trampelpfad zurück.

Im Kongo ist die Wassersituation dramatisch. Sauberes Wasser ist dort Mangelware, ja geradezu ein Luxusgut. Der Kongo ist zwar das wasserreichste Land Afrikas, Zugang zu sauberem Wasser haben jedoch die wenigsten.

Die Gewässer sind vielerorts mit gefährlichen Keimen verseucht. Wo gewaschen, gebadet und entsorgt wird, da müssen die Menschen ihr Trinkwasser schöpfen. Dieselben Wasserstellen werden vom Vieh als Tränke genutzt, was vielfach die Ursache für viele Erkrankungen und auch Todesfälle ist. Gerade an diesen Wasserstellen warten die Moskitos auf ihre Opfer und übertragen Malaria. Immer wieder suchen Choleraepidemien den Kongo heim. Vor allem Kinder leiden unter Hautausschlägen, Ruhr, schweren Durchfallerkrankungen und Würmer.

Jedes 10. Kind im Kongo stirbt infolge einer Erkrankung, die auf verschmutztes Wasser zurück zu führen ist.

Ohne sauberes Wasser hatten die Menschen in der Heimat von Pf. Katunda keine Chance, einige ihrer schlimmsten Probleme, wie z.B. die hohe Kindersterblichkeit, zu überwinden.

Deshalb beschloss das Team von „SOS – wir helfen“, dass der ganze Erlös der Aktion „Brunnenprojekt – Kongo“ an Pfarrer Katunda überreicht wird, damit bei der Schule ein Brunnenbau ermöglicht werden konnte. Nun können die Bewohner von Miheta und den umliegenden Dörfern sauberes Wasser schöpfen, die Schulkinder ihren Durst stillen und nach dem Unterricht sogar noch Trinkwasser mit nach Hause bringen.

15.000 € für einen Brunnenbau

Der Bau erfolgte 2013 unter dramatischen Umständen. Es gab keine Maschinen für die Bohrung. Die Arbeiter mussten den Brunnenschacht von Hand ausgraben und mit einer Strickleiter in die Tiefe steigen. Eimerweise wurde die Erde mit einem Seilzug nach oben gezogen. Insgesamt hatte der Brunnen eine Tiefe von 25 m. Da unten für die Arbeiter nicht genügend Sauerstoff war, musste dieser mit Schläuchen nach unten gepumpt werden. Zum Glück ist alles gut gegangen. Das Baumaterial, wie Steine etc., musste aus dem 500 km entfernten Kinshasa besorgt werden.

Alle Spendengelder wurden auch hier ohne Abzüge weitergeleitet. Dieses Projekt stand ebenfalls unter der Obhut der dortigen Claretiner, bzw. Pater Dr. Josef Mbungu.

Der Brunnen

Die Einheimischen nannten ihren Brunnen nun „Donau-Riß“.

 

Gepumpt wird von Hand.

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